Auslagern nach Sudafrika

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Da Unternehmen weltweit auf den zunehmenden Kosten- und Preisdruck reagieren, transformiert sich Sudafrika zu einem international bevorzugten Standort fur die Auslagerung von Geschaftsablaufen.

Das Outsourcing von Geschaftsablaufen ist ein weltweiter Trend und die Branche, die einen Jahresumsatz von 130 Milliarden US-Dollar vorweisen kann, wird nach Erwartungen in den kommenden funf Jahren um ca. 50% wachsen.

Bei dieser Art des Outsoucings werden bestimmte Geschaftsablaufe, die in der Regel unternehmensintern abgewickelt werden, einem Dienstleister (z. B. Kundenbetreuungs- oder Callcenter) uberlassen.

Als Schlusselsektor im Regierungsprogramm zur Ankurblung des Wirtschaftswachstums wurde das Outsourcing von Geschaftsablaufen erkannt. In diesem Bereich rechnet das Land mit 25.000 direkten und 75.000 indirekten Arbeitsplatzen, die bis 2009 die Wirtschaft des Landes um 7,95 Milliarden Rand bereichern werden.

IT-Outsourcing ist ebenfalls eine Wachstumsbranche in Sudafrika. Die Vielfalt des lokalen Marktes (Know-how aus den Industrielandern und die Gegebenheiten eines Entwicklungslandes) macht das Land zu einem idealen Testlabor fur neue Innovationen.

IT-Outsourcing macht mehr als ein Drittel des 30 Milliarden Rand schweren Marktes fur IT-Dienstleistungen, wie eine 2008 durchgefuhrte Studie der Unternehmensberatung IDC belegt.

Die internationale Forschungsgruppe Gartner sieht Sudafrika unter den wichtigsten 30 Outsourcing-Lander fur Software-Entwicklung, womit das Land 2007 gleichauf mit Israel in der Region Europa, Nahost und Afrika sowie mit Australien und Indien weltweit liegt.

Calling .ZA

Der Zeitschrift Business Day zufolge ist die lokale Callcenter-Branche seit 2003 um ca. 8% pro Jahr gewachsen. 54.000 Arbeitsplatze bietet dieser Bereich, der mit 0,92 zum Bruttoinlandsprodukt Sudafrikas beitragt.

Ein 2007 lanciertes staatlich finanziertes Outsourcing-Unterstutzungsprogramm zielt auf die Verbesserung der sudafrikanischen Wettbewerbsfahigkeit ab und bietet 1,1 Milliarden Rand an Investitionsanreizen. Der Plan konzentriert sich auf:

  • Eine breit angelegte Marketing-Strategie.
  • Ein staatliches Unterstutzungsprogramm mit Investitions- und Schulungszuschussen.
  • Gute preisliche Rahmenbedingungen im Bereich Telekommunikation.

Wettbewerbsvorteile

Fur Sudafrika sprechen viele Faktoren, wie z. B.:

  • Ein erstklassiges Serviceniveau im Callcenter-Bereich.
  • Eine hohe Management- und Dienstleistungskompetenz in Kombination mit umfassendem Finanz-Know-how, insbesondere in den Bereichen Versicherungen, Hypotheken/Darlehen und Inkasso.
  • Zeitzonen-kompatibel mit Europa.
  • Eine hervorragende Beherrschung der englischen Sprache: neutrale Akzente, die fur westliche Markte leicht verstandlich sind.
  • Ein gunstiger Wechselkurs.
  • Ein hohes staatliches Engagement.
  • Staatlich unterstutzte Anreize wie z. B. Existenzgrundungs- und Expansionszuschusse und reduzierte Telekommunikationskosten.
  • Eine hoch entwickelte und im Wachstum begriffene Telekommunikationsbranche.

Die Regierung ergreift Maßnahmen zur Gewahrleistung einer preisgunstigen und besser verfugbaren Bandbreitenkapazitat zur Ermoglichung von preiswerteren internationalen Telefongesprachen. Großprojekte zur Verlegung von Unterwasser-Glasfaserkabeln entlang der Ost- und Westkuste Afrikas zur Verbesserung der Kommunikation des Kontinents mit dem Rest der Welt werden in Angriff genommen.

Die ganze Welt in einem Land

Zu den internationalen Unternehmen, die sich bereits fur Sudafrika als Outsourcing-Land entschieden haben, gehoren: IBM, Fujitsu Siemens, Lufthansa, Virgin, Sykes, Avis und Car Phone Warehouse.

Sudafrikas Engagement fur die Outsourcing-Branche wurde 2007 mit der Entscheidung zum Bau eines 125 Mio. Rand teuren Callcenters mit 1.500 Arbeitsplatzen im Gewerbepark Coega, außerhalb von Port Elizabeth in der Provinz Ostkap, bekraftigt.

Der BPO-Park erstreckt sich uber funf Hektar im Coega-Gewerbepark und umfasst Schulungseinrichtungen und Freizeitangebote. Nach Bekunden des Verwaltungsunternehmens ist das Areal auf verschiedene Szenarien ausgelegt und bietet optimale Voraussetzungen fur eine Vielzahl von Investoren.

Weitere Beispiele fur kurzlich erfolgte Investitionen:

 

  • Im Mai 2008 eroffnete der Ölkonzern Royal Dutch Shell ein Callcenter in Kapstadt. Dieses Callcenter wird Shell-Kunden in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden betreuen. Afrikaans-sprechende Mitarbeiter werden fur Gesprache in niederlandischer und flamischer Sprache speziell geschult.

 

 

  • Im November 2007 begann der US-amerikanische Outsourcing-Riese TeleTech mit dem Bau einer neuen Niederlassung (der ersten auf dem afrikanischen Kontinent) in den Außenbezirken von Kapstadt.

 

Letzte Aktualisierung: September 2008

SAinfo reporter. Quellen (Englische Websites):